Talk-Gäste im klassischen TV medial platzieren
Trotz des veränderten Nutzungsverhaltens durch Streamingdienste hat das klassische TV nach wie vor ein starkes Publikum: Im Corona-Jahr 2020 schalteten wieder mehr Menschen klassisches Fernsehen ein, so eine Auswertung der AGF Videoforschung GmbH. Die durchschnittliche Sehdauer älterer Zuschauer lag bei drei Stunden und 40 Minuten. TV-Talkshows, vor allem politische, erfreuen sich besonders großer Beliebtheit und sind damit eine wertige Plattform, um Talk-Gäste und deren Botschaften medial zu platzieren.
Welcher Talk-Gast hat Chancen?
Generell gilt, dass das Kriterium der „Besonderheit“ bei der Auswahl der Gäste am entscheidendsten ist. Wer nicht prominent ist, muss andere Merkmale aufweisen, die das Publikum und den Fernsehzuschauer unterhalten und zum Zuschauen bewegen. Jeder Gesprächspartner, der etwas zu erzählen hat, ist im TV willkommen: Sowohl sogenannte Prominente als auch Personen mit besonders aktuellen, wichtigen oder unterhaltsamen Statements.
Welche Talkshow kommt infrage?
Seit 1953 gab es im deutschen Fernsehen bzw. Rundfunk bereits über 180 verschiedene Talkshow-Formate. Themen aus Politik und aktuellem Zeitgeschehen, Persönliches von Prominenten oder Schicksale von Privatpersonen – die Themenvielfalt in Talkshows ist unbegrenzt.
„Allen Talkshows gemein ist der Aspekt der Unterhaltung. Es gibt Talkshows mit reinem Unterhaltungswert; hierzu zählen vor allem die personenzentrierten Prominenten-Talkshows, aber auch der Portrait- Talk und das Format der Bekenntnis-Talkshows. Neben der unterhaltenden Absicht besitzt vor allem der Themen-Talk noch einen informativen Wert. So findet in politischen Talkshows eine Vermischung sachlich-rationaler und emotional-unterhaltsamer Auseinandersetzung über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen statt.“
Eine Recherche über die Talkshow-Szene ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Platzierung des Gastes/Experten. Eine Übersicht über die aktuellen Talkshows gibt es auf Wikipedia. Um herauszufinden, welche Talkshow die richtige ist, sollte man die ausgewählten Formate analysieren, bevor man die Redaktion kontaktiert.
Welche Voraussetzungen muss der Talk-Gast mitbringen?
Wichtig ist, dass der Gast für ein spannendes Thema steht. Soll über ein Produkt, ein Buch, Film oder Konzert, ein gesellschaftspolitisches Thema, eine aktuelle medizinische Indikation oder ein bewegtes Leben berichtet werden? Die geplante Themenliste der Talkshows gibt Auskunft, ob der Talk-Gast überhaupt in Frage kommt. Wichtig ist außerdem seine Talkshow-Erfahrung: In welchen Talkshows hat der Gast bereits mitgewirkt? Hat er Kamera-Erfahrung? Ist er ein guter Redner? Die Redaktion muss den Gast und seine Story so interessant finden, dass sie davon ausgeht, er könne die Zuschauer fesseln. Im Gegensatz zu Prominenten brauchen unbekanntere Gäste immer eine gute, informative oder emotionale Story. Förderlich für eine Zusage kann auch ein regionaler Bezug zwischen Wohn- bzw. Wirkungsort des Gastes bzw. Produktionsort der Talkshow sein.
Wenn die Talk-Erfahrung fehlt
Hat der Gast noch keine Talkshow-Referenzen, kann man der Redaktion zunächst Informationen zur Person zusammenstellen (z.B. eine Vita, eine thematische Kurzbeschreibung, ein Video oder Links). Ein Talkshow-unerfahrener Gast sollte vor seinem ersten Auftritt auf jeden Fall ein Training machen, das ihn für den Ernstfall entsprechend vorbereitet.
Generell ist es nicht einfach, einen Gast in einer Talkshow zu platzieren. TV-Promoter haben meist gute Kontakte zu den entsprechenden Redaktionen. Aber auch sie können nicht zaubern: Oft dauert es Monate, bis der TV-Gast platziert ist.
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