Entwicklung der Medien im digitalen Zeitalter
In welchem Zustand befindet sich der Journalismus und wie wird er sich in Zukunft weiterentwickeln? Nimmt die Qualität angesichts von Fake-News und Hassbotschaften ab oder führen diese Trends als Gegenreaktion eher zu einer Erhöhung der Qualität des Journalismus? Daniel Schäfer, der für die Frankfurter Allgemeine, die Financial Times, das Handelsblatt und Bloomberg gearbeitet hat, hat hierzu Thesen entwickelt, die er am 23.10.2021 im Handelsblatt online unter dem Titel „Drei Gründe, warum der Qualitätsjournalismus nicht ausgedient hat“, veröffentlicht hat.
Drei Thesen zur Zukunft des Journalismus
- Es sind Profis am Werk. Der Journalismus habe sich stark professionalisiert, so gebe es zum Beispiel kaum mehr Einladungsreisen, die zu Gefälligkeitsartikeln führten. Auch zeige moderne Datenanalyse heute, was die Leser wollten.
- Paid-Modelle sind auf dem Siegeszug. Abonnenten seien die Zukunft, die Kostenloskultur auf dem Rückzug. Zunehmend seien die Menschen bereit, für digitalen Qualitätsjournalismus zu zahlen.
- Die Nachfrage nach Qualitätsjournalismus ist ungebrochen. 53 Prozent der Deutschen würden traditionellen Nachrichtenquellen vertrauen und nur 14 Prozent den sozialen Medien. Im jungen Publikum sehe es jedoch anders aus. Hier müssten die traditionellen Medien „ihren Wandel nochmals beschleunigen“ und mehr Geld in digitale Strategie und Technologie wie Datenanalyse und Künstliche Intelligenz investieren.
Verlage und Redaktion schneller in Richtung „digital first“ umbauen
Schäfer sieht Verlage und Redaktionen in der Pflicht, die Transformation in Richtung „digital first“ weiter voranzutreiben: „Die Medien müssen jetzt handeln und mehr Geld in digitale Strategien und Technologien wie Datenanalyse und Künstliche Intelligenz investieren. Wo ihnen das Geld dafür fehlt, sind kreative Lösungen wie neue Investoren, Partnerschaften und Kooperationen gefragt.“
Abschließend ist sich Schäfer sicher, dass nicht alle traditionellen Medien den Wandel schaffen werden und die Differenz zwischen ‚the best and the rest‘ wie in anderen Branchen größer werde. Doch ebenso ist er sich sicher, dass der Qualitätsjournalismus auch im digitalen Zeitalter eine glänzende Zukunft habe.
0 Kommentare