Pressekonferenz im Metaverse

PR-Agentur Hamburg - Industrie-Contact AG
Pressekonferenz im Metaverse

Quest for Business

Marc Zuckerbergs Umbenennung seines Unternehmens Facebook, Inc. in Meta Platforms und die Ankündigung eines Metaverse könnten die Vorboten einer neuen Ära sein. Unser Leben soll in eine Welt übertragen werden, in der wir uns virtuell als Avatare bewegen und begegnen, um etwa gemeinsam Spiele zu spielen oder Filme und Konzerte oder Sportevents anzuschauen. Der Ansatz funktioniert auch beruflich: Auf diese Weise können zum Beispiel Meetings und Pressekonferenzen abgehalten werden.

Die Technik für die neue Welt ist vorhanden: das Internet und die Virtual Reality-Brille Oculus, die nun Meta Quest heißt. Für den Business-Bereich werden im Metaverse Horizon Workrooms und virtuelle Konferenzräume eingerichtet werden. Außerdem soll es VR-Brillen für den Business-Bereich geben. Deren Name: Quest for Business. Der Zugang läuft anders als bei der privaten Nutzung über den beruflichen Account. Aktuell wird fieberhaft an der Entwicklung von neuer Soft- und Hardware gearbeitet, um das Metaverse ins Laufen zu bringen. Unklar ist, ab wann das Metaverse abhebt.

Die beste aller Welten?

Marc Zuckerberg hat damit wie schon 2004, als er „The Facebook“ zusammen mit drei Kommilitonen erfand, für einen Paukenschlag gesorgt. Hatten wir uns im privaten wie beruflichen Umfeld nicht zuletzt „dank“ Corona an ständige Video-Telefonate und -Konferenzen mit Bewegtbild im zweidimensionalem Raum gewöhnt, so soll unser Leben jetzt in ein dreidimensionales Metaverse (Metauniversum) verschoben werden.

Es versteht sich bei Marc Zuckerberg von selbst, dass diese Welt die beste aller möglichen Welten sein soll. Auch Facebook wurde mit dem Versprechen vermarktet, dass damit alle Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt treten könnten und „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrschen würde. Das Ergebnis ist bekannt: Mehr Desinformation, Fake News, Hate Speech, Spaltung und Abgrenzung waren nie.

Es wird auch so mit dem Metaverse kommen. Es verlagert sich einfach von einer Ebene auf die andere. Da das Neue immer auch seinen Reiz und seine Vorteile hat, werden die Menschen sich darauf einlassen und die schöne neue Welt betreten, staunen und sich darin umschauen. Die Eintrittsschwelle wird niederschwellig und mit vielen Ausprobier-Angeboten ausgestattet sein.

Löst das Metaverse Zoom & Co. ab?

Auch eine Pressekonferenz im Metaverse kann eine feine Sache sein. Veranstalter, Experten und Journalisten kommen in einem Raum zusammen und können über ihre Avatare so miteinander kommunizieren, als wären sie in persona vor Ort. Da sich niemand räumlich fortbewegen muss, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Veranstaltung gut besucht wird, groß – vorausgesetzt, das Thema ist spannend. Sicherlich wird das Metaverse auch großartige Möglichkeiten der dreidimensionalen Präsentation bieten.

Die Frage, die sich im beruflichen Umfeld stellt: Braucht man das wirklich? Genügen nicht die Video-Konferenztechniken wie z.B. Zoom, die man jetzt täglich nutzt? Wahrscheinlich reichen sie für den alltäglichen Austausch. Die, die sich aber besonders fortschrittlich präsentieren wollen, werden das Metaverse nutzen. Die spektakulärste Präsentation eines neuen Premium-Modells einer Automarke kann man sich dann eigentlich nur noch dort vorstellen.

Ist Metaverse Marc Zuckerbergs größte Vision oder eine Allmacht-Fantasie?

Wie alle Erfindungen kann auch das Metaverse im Guten wie im Schlechten genutzt werden. Es gibt einige Science-Fiction-Filme, die sich mit dieser Virtualisierung des menschlichen Daseins ausführlich beschäftigt haben. „Matrix“ war 1999 diesbezüglich ein Meilenstein. In dem Film wird gezeigt, dass die Künstliche Intelligenz die Macht übernommen hat und Menschen nur noch in einer Scheinrealität leben. Ihnen wird aber vorgegaukelt, dass diese die wahre sei.

Marc Zuckerberg ist bisher nicht als besonders ethische Person auffällig geworden. Man sollte sich also nicht verblenden lassen von den Gimmicks, mit denen das Metaverse uns nahegebracht werden wird. Es ist höchste Vorsicht angebracht. Vielleicht schon deshalb, weil Zuckerberg seine neue Erfindung nicht einfach „Metaworld“, sondern „Metaverse“ nennt. Ein Stück weit Größenwahn schwingt erkennbar mit. Die Politik wird global herausgefordert sein, die Rahmenbedingungen dieser neuen Welt abzustecken.

 

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